Zur aktuellen Situation bei ZF und in der Autoindustrie hat die DKP Saarland zu einer Gesprächsrunde am 13. November 2024 in Saarbrücken eingeladen. Als Gesprächspartner konnte Matthias Scherer, der ehemalige Betriebsratsvorsitzende von ZF-Saarbrücken, begrüßt werden.
Die saarländische Landesregierung ist für die Erhaltung der Industriearbeitsplätze angetreten und steht jetzt ziemlich rat- und machtlos dar. Nach den Rückschlägen bei den Ansiedlungsplänen von S-Volt und Wolfspeed und dem Abwracken von Ford bedeutet der angekündigte Stellenabbau bei ZF ein harter Schlag für die Beschäftigten und die Wirtschaft im Saarland. Stellenabbau gibt es auch bei Schaeffler, Michelin und Bosch.
Neben der weltweiten Krise und der Konkurrenz auf dem Automarkt haben die Herausforderungen durch die Transformation ihre Auswirkungen auch auf die Automobilzulieferer. ZF hat darüber hinaus an den Belastungen von milliardenschweren Übernahmen insbesondere in den USA zu knappern, die sich als Fehlinvestitionen herausgestellt haben.
Jetzt will sich das Unternehmen die Kosten für die Transformation durch Opfer der Belegschaften und bessere Rahmenbedingungen mit Steuergeldern durch die Politik bezahlen lassen. Die Milliarden-Gewinne der letzten Jahrzehnte sind natürlich längst privatisiert.
Viele Beschäftigte und Betriebsräte begrüßen zwar den Umbauprozess, sie fürchten aber durch das Aus für den Verbrenner um ihre Arbeitsplätze. Es fehle, so wurde in der Diskussion argumentiert, eine gesamtgesellschaftliche Planung, die rechtzeitig Leitplanken für die privaten Investitionsentscheidungen der Unternehmen setzt, und die Mitbestimmung müsse auf diesen Bereich der Unternehmenspolitik erweitert werden.
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